Drei Gründe für Simon Terodde: Die deutsche Nationalmannschaft braucht endlich wieder einen echten Mittelstürmer!

Keine Ahnung, wie des Euch geht, liebe Fußballfreunde, aber meine Euphorie, die ich nach dem Rausschmiss von Joachim Löw und dem Beginn der Ära (hoffentlich wird’s eine) Hansi Flick hatte, ist nach dem vierten 1:1 in Folge nicht mehr existent.
Viermal 1 zu 1 hintereinander – HALLO?! Hätte ich darauf gewettet, hätte ich nie wieder arbeiten müssen!

Doch um meinen Spaß am Wetten soll es heute nicht gehen, dafür um den Trümmerhaufen, der sich deutsche Offensive schimpft. Die Sache ist: Wir brauchen endlich wieder einen echten Mittelstürmer in der deutschen Fußballnationalmannschaft – einen Torjäger einen Knipser, einen Bomber, wie immer Ihr ihn auch nennen mögt – und da kann es nur einen geben: Simon Terodde vom FC Schalke 04!

Lasst mich Euch mal kurz von vorm Krieg erzählen, Freunde: Als ich jung war, hatte beinahe jede Bundesligamannschaft einen deutschen Mittelstürmer von Format. Bei meinem HSV spielte Horst Hrubesch, bei den Bayern Gerd Müller UND Karl-Heinz Rummenigge, bei Köln Dieter Müller, Dieter Hoeneß bei Stuttgart, bei Düsseldorf Klaus Allofs, Klaus Fischer bei Schalke, bei Kaiserslautern Klaus Toppmöller, Manfred Burgsmüller bei Dortmund, alles Nationalspieler, alles Legenden, ja, scheiße, selbst der MSV Duisburg hatte mit Ronald „Ronny“ Worm einen guten Mann!

Sag mir, wo die Bomber sind

Und heute so? Ist Serge Gnabry mit 14 Toren in der letzten Saison der erfolgreichste deutsche Spieler in der Bundesliga! 14 Tore, das hat in der guten alten Zeit des Ballsports gerade mal so für einen linken Verteidiger gereicht. Ums mal überspitzt zu formulieren.

Woran das liegt? Nun, meines Erachtens an zwei Dingen:

  • Die Ausbildung im Kinder und Jugendbereich ist eine Katastrophe. Die Kinder werden viel zu früh in Systeme gepresst. Eigensinn wird aberzogen. „Spiel ab!“, brüllt Nachwuchstrainer Torben-Maria ins Feld, anstatt den kleinen Elias dribbeln und abziehen zu lassen.
    Klar ist: Ohne eine gehörige Portion Eigensinn, wird niemand in auch nur irgendetwas so richtig erfolgreich werden.
  • Die gekippte Ausländerregel. In der Saison 20/21 spielte zum Beispiel RB Leibzig elf Mal ohne einen einzigen deutschen Spieler! So wird das natürlich nix. Dabei gab es von der letzten Saison ja sogar ein paar Ausnahmemittelstürmer in der Bundesliga. Lewandowski, Schick, Haaland, Modeste, Nkunku, dummerweise, wie die meisten Namen bereits zart andeuten, alles keine deutschen Spieler.

Drei Gründe für Simon Terodde

Eben, bei BILD-TV, wurde Nationalmannschaftskasper Oliver Bierhoff nach Simon Terodde befragt. Es folgte das übliche „Wir wissen, was er kann“-Gelaber, genau weiß ich es nicht, da ich OB gar nicht mehr zuhören mag. Wer nach dem vierten 1:1 in Folge sagt: „Hansi macht ‘nen super Job, wir sind total happy!“, der gehört meiner Meinung nach nicht in ein Fernsehstudio.
Aber gut, lasst uns zu den drei Gründen kommen, die für Simon Terodde als unseren Mittelstürmer bei Weltmeisterschaft in Katar sprechen.

Grund I

Die Bilanz unter Bundestrainer Hansi Flick liest sich auf dem Papier glänzend: In zwölf Spielen gab es acht Siege und vier Unentschieden. Und auch das Torverhältnis von 38 zu 6 ist sensationell. Leider trügt der Schein, wie ein Blick auf die Gegner belegt:

  • Liechtenstein – Deutschland 0:2
  • Deutschland – Armenien 6:0
  • Island – Deutschland 0:4
  • Deutschland – Rumänien 2:1
  • Nordmazedonien – Deutschland 0:4
  • Deutschland – Liechtenstein 9:0
  • Armenien – Deutschland 1:4
  • Deutschland – Israel 2:0
  • Niederlande – Deutschland 1:1
  • Italien – Deutschland 1:1
  • Deutschland – England 1:1
  • Ungarn – Deutschland 1:1

Ihr seht: Von zwölf Kontrahenten waren mit Holland, Italien und England nur drei ernst zunehmende Gegner dabei. Heißt: Die Statistik sagt nichts, aber auch überhaupt nichts über die Qualität der deutschen Nationalmannschaft aus. Oder vielleicht doch, schließlich versagte die deutsche Offensive in den Spielen gegen stärkere Gegner völlig. Was meine Einstigsthese belegt: Wir brauchen endlich wieder einen echten Mittelstürmer!

Grund II

Ganz ehrlich, Freunde, mir hängt dieses oft lustlose Gekicke von Schönwetterspielern wie Sané und Gnabry so dermaßen zum Hals raus, das könnt Ihr Euch gar nicht vorstellen! Ich habe bei denen häufig das Gefühl, dass es ihnen völlig egal ist, ob sie gewinnen oder verlieren,
Sind beides keine Mittelstürmer, schon klar, ich wollt’s nur mal erwähnt haben.

Und Timo Werner? Unser „Mittelstürmer“? Er will ja, aber es reicht einfach nicht. Seit Jahren in einer Formkrise, national und international. Ein reiner Konterspieler, der sich deshalb mit unserem offensiven Spielsystem schwer tut. Und ein durchsetzungsfähiger Dribbelkünstler ist er auch nicht.
In seiner aktuellen Form eher eine Belastung für die Mannschaft.

Grund III

Der letzte Grund liegt in Simon Terodde selbst. Wer sich die Historie der deutschen Nationalmannschaft anschaut, wird bemerken, dass sie eher selten die spielstärkste Mannschaft bei Europa- und Weltmeisterschaften war. Sie war die Mannschaft mit der größten Kampfbereitschaft und dem stärksten Siegeswillen. Diese deutschen Tugenden also, die heute in gewissen Kreisen verpönt sind. Womit wir bei Simon Terodde sind. Er ist ein Kämpfer der niemals aufgibt, der unbedingt gewinnen will und genau so jemanden brauchen wir im Sturmzentrum.

Beim Thema Terodde kommen gern zwei Kritikpunkte:´

  • Er ist mit inzwischen 34 Jahren zu alt für Spitzensport. Ist Nonsens. Meistertrainer Otto Rehhagel lag völlig richtig, als er einst sagte: „Es gibt keine jungen und alten Spieler, nur gute und schlechte.“
  • Er ist ein Zweitligastürmer, der in der 1. Liga noch nie was gerissen hat. Ebenfalls Nonsens. Simon hat ja nur drei Jahre in Liga 1 gespielt und dann auch noch für Mannschaften, wie Köln und Stuttgart, bei denen er keine reelle Chance in der höchsten Spielklasse bekam. Will sagen: Würde er beispielsweise bei Bayern München spielen, würde er auch dort locker 25 Tore pro Saison schießen.

Kurz: Her mit Simon Terodde! Und sei es nur für die Bank, wenn es bei der WM in Katar mal eng werden sollte.

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1 Bemerkungen
  1. Guck mal, wie die Holländer zaubern: Klaassen-Memphis-Klaassen-Tor!
    Weil alles so daniederliegt, könnten uns die zehn schönsten Zitate über Pele wieder aufmuntern. Mein Lieblingszitat” Pele hatte die Fähigkeit die Zeit anzuhalten.”

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